Haidforst - Droht die Teilrodung?
Der Beschluss des Traunsteiner Stadtrats, den Flächennutzungsplan für
29 Hektar des im Norden Traunsteins gelegenen Haidforst wegen
angeblicher Gewerbeflächenanfragen und wegen eines
Eisenbahnladeterminals zu ändern hat bei vielen Traunsteinern Besorgnis
ausgelöst.
Am 25.10.2009 und am 31.10.2009 hatten deshalb die Stadtratsfraktionen der Grünen und der Traunsteiner Liste zu einer Begehung des betroffenen Geländes eingeladen.
Freundlicherweise erklärte sich der Traunsteiner Stadtförster Dipl.- Ing. Gerhard Fischer dazu bereit mit anwesend zu sein und hat die Interessierten bei beiden Besichtigungen kompetent und sachlich informiert.
Überraschenderweise war bei beiden Besichtigungen auch OB Kösterke anwesend.
Schnell stellte sich heraus das ohnehin bisher nur 2 (zwei!) Hektar Gewerbegebiet angefragt wurden. Auf Nachfrage um welche Firmen es sich dabei handelt konnte oder wollte OB Kösterke keine Antwort geben. Viele Teilnehmer stellten die Frage warum bei einem Bedarf von lediglich 2 Hektar gleich für 29 Hektar der Flächennutzungsplan geändert werden müsse. Dies sei angeraten, so OB Kösterke, da wegen der aufwendigen Begutachtungsprozesse von insgesamt fast 50 (fünfzig) Behörden Verwaltungskosten und Zeit gespart werden könnten. Herr Kösterke wies immer wieder darauf hin dass durch die Änderung des Flächennutzungsplanes ja nicht sofort mit der Rodung des gesamten Waldes zu rechnen sei, auf Nachfrage musste er aber doch zugeben dass mittelfristig bei einer zu erwartenden Entwicklung des Gewerbegebiets doch die Rodung des gesamten Areals zu erwarten sei.
Dr. Schenk von der Traunsteiner Liste gab zu Bedenken dass die Versiegelung solch großer Flächen mit Bäumen (die bis zu 160 Jahre alt sind) auch nicht durch ein 1,4 Fach größeres Wiederaufforstungsprogramm gut gemacht würde da die wieder aufzuforstenden Flächen ja ohnehin auf einem nicht versiegelten Boden durchgeführt würde, unterm Strich bliebe daher dass Problem einer zusätzlich großen Flächenversiegelung auf Traunsteiner Stadtgebiet. Bayern ist bekanntermaßen bereits das Bundesland mit der höchsten Flächenversiegelung. Auf Nachfrage wo die Wiederaufforstung geplant sei konnte oder wollte OB Kösterke keine Antwort geben.
Im Laufe der Diskussionen wies OB Kösterke mehrfach darauf hin dass man bei der Gelegenheit eine Anbindung des bereits bestehenden Gewerbegebiets Nord an die B304 im Bereich der Einfahrt Weiderting mit planen könne, dies würde die Einfahrt der Kotzingerstraße in die B304 entlasten.
Betrachtung der Situation der Firmen Edeka, Kreiller und Leimer:
Bekannter weise beabsichtigt die Firma Edeka eine neues Logistikzentrum Richtung München zu errichten, deshalb dürfte der Flächenbedarf von Edeka mittelfristig eher sinken.
Die Firma Kreiller hat erst vor kurzem im Gewerbegebiet Aiging eine neue Halle gebaut und in einer im Gewerbegebiet Nord bereits bestehenden Halle in ein neues Metall-Langgutlager investiert, deshalb ist es auch hier unwahrscheinlich dass die Firma Kreiller Flächenbedarf an einem dann dritten Standort angemeldet hat.
Schließlich die Firma Leimer. Diese hat erst vor wenigen Jahren eine neue Lagerhalle gebaut was wegen der nun noch weiteren Wege innerhalb des Firmengeländes zu noch größerem Aufwand in der Ladelogistik geführt hat. Also auch hier kein Flächenbedarf.
Es lässt sich also mit recht großer Sicherheit sagen dass keine der drei großen Unternehmen im Industriegebiet Nord zusätzlichen Flächenbedarf angemeldet haben.
Als einzig plausible Erklärung warum der Stadtrat eine solch folgenreiche Entscheidung so schnell abgenickt hat bleibt nach jetzigem Wissenstand nur dass mit der Änderung des Flächennutzungsplans mittelfristig eine Nordwestumfahrung realisiert werden soll, beginnend an der B304 Einfahrt in Weiderting und Endend in der Kotzinger Straße.
Am 25.10.2009 und am 31.10.2009 hatten deshalb die Stadtratsfraktionen der Grünen und der Traunsteiner Liste zu einer Begehung des betroffenen Geländes eingeladen.
Freundlicherweise erklärte sich der Traunsteiner Stadtförster Dipl.- Ing. Gerhard Fischer dazu bereit mit anwesend zu sein und hat die Interessierten bei beiden Besichtigungen kompetent und sachlich informiert.
Überraschenderweise war bei beiden Besichtigungen auch OB Kösterke anwesend.
Schnell stellte sich heraus das ohnehin bisher nur 2 (zwei!) Hektar Gewerbegebiet angefragt wurden. Auf Nachfrage um welche Firmen es sich dabei handelt konnte oder wollte OB Kösterke keine Antwort geben. Viele Teilnehmer stellten die Frage warum bei einem Bedarf von lediglich 2 Hektar gleich für 29 Hektar der Flächennutzungsplan geändert werden müsse. Dies sei angeraten, so OB Kösterke, da wegen der aufwendigen Begutachtungsprozesse von insgesamt fast 50 (fünfzig) Behörden Verwaltungskosten und Zeit gespart werden könnten. Herr Kösterke wies immer wieder darauf hin dass durch die Änderung des Flächennutzungsplanes ja nicht sofort mit der Rodung des gesamten Waldes zu rechnen sei, auf Nachfrage musste er aber doch zugeben dass mittelfristig bei einer zu erwartenden Entwicklung des Gewerbegebiets doch die Rodung des gesamten Areals zu erwarten sei.
Dr. Schenk von der Traunsteiner Liste gab zu Bedenken dass die Versiegelung solch großer Flächen mit Bäumen (die bis zu 160 Jahre alt sind) auch nicht durch ein 1,4 Fach größeres Wiederaufforstungsprogramm gut gemacht würde da die wieder aufzuforstenden Flächen ja ohnehin auf einem nicht versiegelten Boden durchgeführt würde, unterm Strich bliebe daher dass Problem einer zusätzlich großen Flächenversiegelung auf Traunsteiner Stadtgebiet. Bayern ist bekanntermaßen bereits das Bundesland mit der höchsten Flächenversiegelung. Auf Nachfrage wo die Wiederaufforstung geplant sei konnte oder wollte OB Kösterke keine Antwort geben.
Im Laufe der Diskussionen wies OB Kösterke mehrfach darauf hin dass man bei der Gelegenheit eine Anbindung des bereits bestehenden Gewerbegebiets Nord an die B304 im Bereich der Einfahrt Weiderting mit planen könne, dies würde die Einfahrt der Kotzingerstraße in die B304 entlasten.
OB Kösterke, Stadtförster Herr Fischer und Herr Sigl beim Betrachten eines Luftbildes des Traunsteiner Nordens. Ganz rechts einer der Besucher der Veranstaltung. |
Bekannter weise beabsichtigt die Firma Edeka eine neues Logistikzentrum Richtung München zu errichten, deshalb dürfte der Flächenbedarf von Edeka mittelfristig eher sinken.
Die Firma Kreiller hat erst vor kurzem im Gewerbegebiet Aiging eine neue Halle gebaut und in einer im Gewerbegebiet Nord bereits bestehenden Halle in ein neues Metall-Langgutlager investiert, deshalb ist es auch hier unwahrscheinlich dass die Firma Kreiller Flächenbedarf an einem dann dritten Standort angemeldet hat.
Schließlich die Firma Leimer. Diese hat erst vor wenigen Jahren eine neue Lagerhalle gebaut was wegen der nun noch weiteren Wege innerhalb des Firmengeländes zu noch größerem Aufwand in der Ladelogistik geführt hat. Also auch hier kein Flächenbedarf.
Es lässt sich also mit recht großer Sicherheit sagen dass keine der drei großen Unternehmen im Industriegebiet Nord zusätzlichen Flächenbedarf angemeldet haben.
So wie hier mit dunkelroter Farbmarkierung angedeutet könnte die Nordwestumfahrung verlaufen. Quelle: www.openstreetmap.org |
Als einzig plausible Erklärung warum der Stadtrat eine solch folgenreiche Entscheidung so schnell abgenickt hat bleibt nach jetzigem Wissenstand nur dass mit der Änderung des Flächennutzungsplans mittelfristig eine Nordwestumfahrung realisiert werden soll, beginnend an der B304 Einfahrt in Weiderting und Endend in der Kotzinger Straße.